team Magazine 2022|11 DE

EDI TOR IAL Hier steckt mehr drin In dieser Ausgabe gibt es noch mehr zu entdecken – mehr Bilder, mehr Videos und interessante Links. BILD VIDEO LINK FIELDWIRE Das erste Jahr FIRST STEPS Customer Sustainability Management Team INNOVATIONEN MADE BY HILTI Fokus auf Software E-Paper 11 | 2022 Hilti Mitarbeitermagazin Titelbild: v. l. n. r.: Benjamin Nothaft, Martin Singer, Javed Singha, Gabriele Retucci, Yves Frinault, Jochen Olbert, Marielle Price und David Moufarège von Hilti und Fieldwire LIEBE KOLLEGINNEN, LIEBE KOLLEGEN Wie smart seid ihr im Alltag? Nicht etwa im Auftreten, viel mehr im technischen Sinne: Kennt euer Auto eure Wohlfühl- temperatur für den Arbeitsweg und Alexa euren Lieblings- song, um an einem Regentag in Schwung zu kommen? Bei Hilti nutzen wir künstliche Intelligenz in unterschiedlichen Bereichen, um unsere Geschäftsprozesse und Kundenbezie- hungen zu verbessern. Wie, das lest ihr im Artikel «Künst liche Intelligenz bei Hilti». Um Verbesserung geht es auch im Bericht «Gemeinsam etwas Positives bewirken?». Konkret, wie jede und jeder Einzelne einen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann. Ein Jahr nach der Akquisition von Fieldwire haben wir nach- gefragt, wie die Zusammenführung der beiden Unternehmen läuft. Nachzulesen in unserem Leitartikel « Von Fieldwire und Hilti zu Fieldwire by Hilti ». Diese und viele weitere Themen findet ihr in der aktuellen Ausgabe. Viel Spass beim Lesen! Sabrina Feliu

04 Von Fieldwire und Hilti zu Fieldwire by Hilti 08 Kunst als Leidenschaft, Kunst als Profession 14 Gemeinsam etwas Positives bewirken? 26 Weltweite Projekte INHALT INTERVIEW 08 Hilti Art Foundation Kunst als Leidenschaft, Kunst als Profession 18 Fünf Fragen an … Customer Sustainability Management Team 32 Compliance E-Learning-Kampagne SPOTLIGHT 04 Von Fieldwire und Hilti zu Fieldwire by Hilti 10 Nuron Kundenstory Erfolgreich mit Nuron 12 Künstliche Intelligenz bei Hilti 14 Nachhaltigkeit in Aktion Gemeinsam etwas Positives bewirken? Werdet Teil unserer globalen Initiative «Engaged Beyond Business» 16 Innovationen made by Hilti Fokus auf Software 26 INTERNATIONAL Weltweite Projekte HILTI FOUNDATION 20 Der Traum von einem sicheren Zuhause Progressive Wohnbauinitiative für Lateinamerika MITARBEITENDE 22 Ein Tag im Leben von … Warren Busch 24 Familien bei Hilti 30 Thüringen P4 isst top … team M A G A Z I N Unser Magazin gibt es als E-Paper oder PDF auch auf REDi unter: Unternehmen/Gruppe

Die Fieldwire-Gründer Javed und Yves beim Pilotkunden Elektro Maier in Ulm, mit Hilti Mitarbeitenden Katja Miller, Silvia Braatz und Gabriele Retucci. Hinten, v. l.: Christian Scherer, Karl-Heinz Scherer, Silvia Braatz, Katja Miller Vorne, v. l.: Julia Scherer, Javed Singha, Gabriele Retucci, Yves Frinault Seit der Übernahme von Fieldwire durch Hilti Ende 2021 hat sich bei diesem digitalen Geschäftsmodell viel getan. Ein Neustart, der bereits in kurzer Zeit Erfolgsgeschichten verbu- chen konnte – sowohl für die Kundinnen und Kunden hinsichtlich immenser Produktivitätssteigerung als auch für Hilti. A nfänglich galt es, zwei Unternehmen zusammenzuführen, die mit ihrem unterschiedlichen Produktangebot von vornherein zwar den gemein- samen Nenner «Produktivitätssteigerung in der Bauindus- trie» haben, aber dennoch komplett unterschiedliche Produkte entwickeln. Zwischen dem Verkauf von digitalen Lösungen im Vergleich zu Baumaschinen und Befesti- gungstechnik liegen vermeintlich Welten, weshalb es wichtig war, die unterschiedlichen Geschäftsfelder, Geschäftstreiber und Entscheidungen zu verstehen, um einen erfolgreichen, gemeinsamen Weg für Hilti und Fieldwire zu finden. Kennenlernen als Basis für eine gemeinsame Zukunft Der Aufbau der Pilotmärkte in Deutschland, Frankreich und den USA war bereits im ersten Halbjahr 2022 gestartet, als das «Welcome to Hilti and Fieldwire Team Camp» in Tulsa, Oklahoma, dem nordamerikanischen Operation Center von Hilti, im Mai 2022 stattfand. Das gesamte Fieldwire-Team mit mehr als 165 Mitarbeitenden trat zum ersten Mal in den persönlichen Austausch mit Hilti Mitar- beitenden und lernte neben den neuen Kolleginnen und Kollegen auch die Hilti Produktwelt und Kultur kennen. «Dies war ein grosser Meilenstein unserer Integrationsreise. Wir wollten dem Team das Gefühl geben, willkommen zu sein und einander besser kennenlernen», sagt Annika Ensrud, Region Head of Marketing W1. Der Lern- und Integra- tionsprozess fand auf beiden Seiten statt und wurde Anfang Juli auch für alle neu eingestellten Fieldwire- Ressourcen aus Europa bei der ersten Masterclass in Schaan erlebbar. Start in eine gemeinsame Zukunft. V. l.: Christiane May, Jochen Olbert, Javed Singha, Yves Frinault, David Moufarège, Marielle Price Benjamin Nothaft, Martin Singer und Gabriele Retucci Fieldwire-Trainer und das neue Team arbeiteten gemeinsam daran, die Markteinführung in Zentraleuropa vorzubereiten. «Einer der Trainer erwähnte, dass er innerhalb der Master - class die gleiche Atmosphäre erlebte, die man bei Fieldwire in den frühen Tagen der Gründung spürte. Die Tatsache, SPOTLIGHT 4-5

dass der Start-up-Geist in unserem riesigen, multinationa- len Unternehmen spürbar ist, war das greifbare Zeichen dafür, dass der Integrationsprozess aktiv gelebt wird », fasst Gabriele Retucci, Projektleiter Software Selling, zusammen. Eine gemeinsame Vision: Erleichterung am Bau «Es ist eine Freude, zu sehen, dass beide Teams die gleiche Vision haben – das Bauen zu optimieren», sagt Annika Ensrud. Die cloudbasierte Software-Plattform für Baustellenmanagement gestaltet die Kommunikation einfacher und effizienter. Unzählige Aufgaben, die es auf einer Baustelle zu koordinieren gilt, können über die App- und Desktopanwendung organisiert und in Echtzeit kommuniziert werden. Dies bestätigt auch Pilotkunde Derek Kenkel, Vizepräsident des nordamerikanischen Bauunternehmens Jarrell Contracting Company: «Wir haben viele Fehler beseitigen können, die von Mitarbeiten- den auf den Baustellen gemacht wurden. Sie verwenden nun nicht mehr versehentlich veraltete Pläne, sondern haben immer die richtigen Zeichnungen zur Hand. Die Kommunikation vom Büro zum Einsatzort funktioniert jetzt reibungslos.» Die Software verbindet die Teams ortsunabhängig in Sachen Aufgabenmanagement, Qualitätskontrolle und Fortschrittberichte. Die Pilotphase zeigt, dass der Markt selbst in der konser- vativen Bauindustrie für neue Lösungen bereit ist. «Die Aufgeschlossenheit für Digitalisierung hängt in unserer Kundenstruktur etwa fünf Jahre hinterher», sagt Tomas Koula, der im europäischen Fieldwire by Hilti Team für die Markteinführung in Tschechien verantwortlich ist. Durch den intuitiven Umgang mit der Software und den Prozess des schrittweisen Selbstlernens wird von niemandem ein abrupter Wandel gefordert. Fieldwire Unternehmensgründer Javed Singha und Yves Frinault haben die Benutzeroberfläche mithilfe ihrer jahrelangen Erfahrungen in der Gaming-Branche entwickelt, «in der niemand ein Handbuch lesen möchte», so Yves Frinault. Genau so ist Fieldwire by Hilti konzipiert: Jeder kann mit geringem Grundwissen einsteigen, mit selbstbestimmter Geschwindigkeit Funktionen nutzen und unternehmens- interne Prozesse anpassen. So können auch skeptische Kundinnen und Kunden mühelos den Weg in die Digitali- sierung antreten und ihren Mehrwert erfahren. «Der Kunde merkt sehr schnell, dass die Anwendung einen breiten Einfluss auf die Optimierung von Prozessen hat und sich damit positiv auf die Produktivität und Personalplanung auswirkt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Punkt. «Darum müssen wir jetzt schnell sein», erklärt Martin Singer, Business Owner von Fieldwire by Hilti, Markt organisation Deutschland. Auch die Vertriebsmodelle von Fieldwire und Hilti ergän- zen sich hervorragend. Während Fieldwire als Start-up auf Online-Akquise gesetzt hat, lebt Hilti vom Direktver- trieb und einer sehr vertrauensvollen Kundenbindung. Tomas Koula beschreibt, dass das bereits bestehende Vertrauensverhältnis eine grosse Hilfe bei der Akzeptanz zur Veränderung ist. Der Neukundenprozess ist klar defi- niert. Kein Hilti Verkaufsberater muss zum Experten für die Software werden, sondern aus seinem Netzwerk Leads qualifizieren. Es folgen weitere Remote-Gespräche in Form von Telefon- oder Videocalls, in denen die Strategic Development Manager sehr schnell herausfinden, ob ein tatsächliches Interesse bei den Kundinnen und Kunden besteht. Erfolge erlauben einen optimistischen Blick in die Zukunft Mit welchem Erfolg die Mischung aus direkter Vertriebs- ansprache und digitaler Weiterentwicklung in Form von Schulung und Support bestehen kann, zeigen Beispiele der bereits geschlossenen Verträge und Pilotprojekte. In den USA konnte Climatec, ein führender Anbieter für Gebäudetechnik und Energielösungen in Phoenix, Arizona, gewonnen werden, der auf Baustellen in ganz Nordamerika aktiv ist. Während der Software-Vorstellung durch Hilti war beim Kunden kaum Begeisterung zu spüren, da seiner Meinung nach die bestehenden Dokumentationen und Lösungen in Sharepoint und Excel ausreichen würden. Umso grösser war die Freude im Team, als der Kunde sich eine Woche später meldete und erzählte, dass Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

Alle Bilder: Team Camp Hilti und Fieldwire in Tulsa Ich fühle mich sehr geehrt, Teil der Hilti Familie zu sein, weil ich darin bestätigt wurde, dass die Mitarbeiterentwick- lung von Hilti als das Herzstück für den Erfolg gesehen wird. Kendra Sutherland, Construction Solutions Manager bei Fieldwire SPOTLIGHT 6-7 ihm ein Servicefall seines Autos die Augen geöffnet hat. Seine Werkstatt händigte ihm eine perfekt dokumentierte Leistungsbeschreibung der Reparaturen aus, die den Mehrwert von softwareunterstützten Prozessen direkt erlebbar werden liess. So wurde ihm klar, was die Field- wire-Software in seinem Unternehmen positiv bewirken kann. Alles Weitere ergab sich in den Remote-Gesprä- chen, sodass am Ende ein 3-Jahres-Vertrag mit einem Volumen von 500 000 USD abgeschlossen wurde. Im Gegensatz zu Climatec war Pilotprojektteilnehmer Christian Scherer einen Schritt weiter. Er wird den Elektro- Handwerksbetrieb seines Vaters übernehmen, welcher Grossprojekte in Süddeutschland umsetzt. Scherer Junior ist gewillt, Prozesse zu optimieren und zu digitalisieren. Die Online-Suche nach einer Lösung blieb allerdings erfolglos, da keine Software eine reibungslose Kommuni- kation zwischen mobilen Mitarbeitenden und Büro zuliess, in dem die Bearbeitung der Projekte auf unterschiedli- chen Endgeräten in Echtzeit möglich ist. Als Hilti ihm persönlich die Fieldwire by Hilti Software vorstellte, war Christian Scherer begeistert, denn diese Anwendung entspricht seinen Anforderungen. Zudem gefällt ihm der One-Stop- Shopping-Gedanke seines vertrauenswürdigen Partners Hilti. Für die Zukunft von Fieldwire by Hilti sind klare Vertriebs- ziele gesetzt. Die abgeschlossenen Pilotphasen haben bewiesen, dass der Markt gross ist und die Markteintritts- strategie mit den kombinierten Ansätzen von Hilti und Fieldwire Früchte trägt. Diese Erkenntnisse werden nun in das Tagesgeschäft integriert und die Hilti Aussendienst- mitarbeitenden grossflächig einbezogen. «Von nun an gilt es, zu beweisen, dass Fieldwire by Hilti als Standardvertriebs- prozess zu einem entscheidenden Teil der Hilti Familie in Frankreich, Deutschland, Tschechien, Grossbritannien und den USA wird», fasst Gabriele Retucci die kommen- den Monate zusammen. «Digitales Marketing und Kommunikation sowie Messen werden uns unterstützen, um den nötigen Bekanntheitsgrad zu gewährleisten», ergänzt Martin Singer. Die Kombination über analoge, aber auch digitale Ansprache ist wichtig, um Early Adoptern, wie zum Beispiel Christian Scherer, die ihr Problem selbst erkennen, bereits frühzeitig mit der Fieldwire by Hilti Lösung zu erreichen und zu überzeugen.

«Als private Kunstsammler können wir andere Ziele verfolgen als öffentliche Insti- tutionen. So sind unsere Sammlungen auch Ausdruck unserer Freiheit, Zeugnis unserer Präferenzen und dem, was wir für wichtig und qualitativ hochwertig erachten. Sammeln war für uns nie eine Frage der Spekulation, sondern immer eine Frage des Gefallens und der Qualität – Kunst als integraler Bestandteil des täglichen Lebens und damit auch das bewusste Leben mit dieser Kunst», fasst Michael Hilti zusammen. «Leidenschaft und Qualität bilden die Grundlage für die Bedeutung der Samm- lung der Hilti Art Foundation, die den Blick auf eine fast anderthalb Jahrhunderte umfassende Epoche lenkt.» Kurator Dr. Uwe Wieczorek betreut seit beinahe 20 Jahren den Auf- und Ausbau der Samm- lung, die inzwischen auch in einem umfassen den Katalog dokumentiert ist. Dieser auf zwei Bände angelegte Samm- lungskatalog soll allen Besucherinnen und Besuchern der Museumsräume der Hilti Art Foundation als ausführliche Informations- quelle und Einblick in die nach wie vor in Ausbau befindlichen beiden Sammlungen geben. 2015 trat die Hilti Art Foundation erstmals in den eigenen Museumsräumlichkeiten in Vaduz – baulich und administrativ an das Kunstmuseum Liechtenstein angegliedert – mit der Präsentation von Teilen der Samm- lung vor die Öffentlichkeit. Aktuell beinhal- ten beide privaten Sammlungen mehr als 300 Gemälde, Skulpturen, Plastiken, Objekte und Fotografien von musealem Rang. Mit beiden Sammlungen möchte man das Bild von dieser Epoche kontinuier- lich erweitern und öffentlich vermitteln. Expressionismus, Kubismus, Futurismus und Surrealismus sowie konkrete Kunst und Zero bilden wichtige Schwerpunkte. Künstler wie Picasso, Kirchner, Beckmann, Giacometti, Richter, Knoebel oder Scully sind jeweils mit mehreren Werken vertre- ten. Im Rahmen ein- bis zweimal jährlich wechselnder Sammlungs- und Sonder- ausstellungen können diese Werke im Museum der Hilti Art Foundation in Vaduz betrachtet werden. Kunst als Leidenschaft, Kunst als Profession Bereits seit den 1970er-Jahren sammeln einzelne Mitglieder der Familie Hilti Kunst. Mit Gründung der Hilti Art Foundation im Jahr 1998 wurde schliesslich der Grundstein für den systematischen und langfristig ange- legten Aufbau einer Familiensammlung innerhalb des Martin Hilti Family Trust mit hochrangigen Kunstwerken gelegt. Der Grundstock dieser auf die klassische Moderne konzentrierten Sammlung bilde- ten drei Gemälde, die Martin Hilti in seinen letzten Lebensjahren erwarb: «Dunkles Meer» und «Mädchen im Blumengarten» von Emil Nolde sowie «Entre les Lys» von Paul Gauguin. Die Hilti Art Foundation umfasst heute zwei getrennte, nach aussen jedoch als Einheit auftretende Sammlungen. Während der Martin Hilti Family Trust sich auf die klassische Moderne (ca. 1880 bis 1950, mit Fokus Europa) konzentriert, beinhaltet die private Sammlung der Familie Michael und Caroline Hilti neben Werken der klassischen Moderne eben- falls Werke bis in die Gegenwart. Hilti team • November 2022 INTERVIEW

Aus dem Museum: Kunstsammler Michael Hilti und Kurator Dr. Uwe Wieczorek im Interview Hilti Art Foundation Die Hilti Art Foundation wurde 1998 gegründet und umfasst zwei nach aussen als Einheit auftretende Sammlungen, die sich programmatisch ergänzen. Während der Martin Hilti Family Trust sich auf Kunst- werke der klassischen Moderne (ca. 1880 bis 1950) konzentriert, erstreckt sich der Sammlungsschwerpunkt der Familie Michael und Caroline Hilti darüber hinaus bis in die Gegenwart. Die Sammlung umfasst heute rund 300 bedeutende Kunstwerke aus fast anderthalb Jahrhun- derten, welche die Hilti Art Foundation seit 2015 in eigenen Museumsräumlichkeiten in Vaduz in wechselnden Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Candida Höfer, Liechtenstein Das Kunstmuseum Liechtenstein und die Hilti Art Foundation präsentieren erstmals eine gemeinsam konzipierte und integrative Ausstellung. Ausgangs- und Mittelpunkt bilden Fotografien von Candida Höfer, die sie eigens für diese Ausstellung aufgenommen hat: eine in und für Liechtenstein geschaffene Serie. Die renommierte Künstlerin (*1944 in Eberswalde) gehört zur Düsseldorfer «Becher-Schule». 30. September 2022 - 10. April 2023 hiltiartfoundation.li und kunstmuseum.li INTERVIEW 8-9 Leidenschaft und Qualität bilden die Grundlage für die Bedeutung der Sammlung der Hilti Art Foundation, die den Blick auf eine fast anderthalb Jahrhun- derte umfassende Epoche lenkt. Dr. Uwe Wieczorek, Kurator Hilti Art Foundation

Erfolg- reich mit Nuron Es braucht nicht viel, um den Zeitplan oder das Budget zu sprengen. Deshalb ist das, was Hilti mit dem Einsatz von vernetzten Geräten und Soft- ware für das Management von Betriebsmitteln anbietet, so attraktiv und wird für die Kunden von enormer Bedeutung sein. Sam Kroon, Account Manager Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

Sam Kroon, Account Manager in Nordkalifornien, kam 2020 zu Hilti. Mit seiner Erfahrung, seinem empathischen Auftreten und Nuron, gelang es ihm, einen 90-Prozent- Anteil bei Akkugeräten bei einem seiner grössten Kunden zu gewinnen. A ls ehemaliger Kundenbetreuer bei Fieldwire und davor als Projektmanager bei einem Bauzulieferer brachte Sam für seine Rolle bei Hilti ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Kombination von leistungsstarker Hardware und Soft- ware zur Steigerung von Produktivität und Gewinn mit. Da er selbst grosse Bauprojekte geleitet hat, weiss Sam, wie es ist, sowohl Personal als auch Geräte während des Lebenszyklus eines Bauprojekts zu managen. Nachdem er die Nuron-Plattform kennengelernt und sich mit den Vorteilen vertraut gemacht hatte, erkannte Sam sofort das Potenzial für einen der wichtigsten Auftrag- nehmer, der grosse Gelände mit vielen Beschäftigten betreibt. Obwohl Sam sicher war, diesen Kunden mit ON!Track von Nuron zu überzeugen, wusste er gleichzei- tig, dass er das Unterfangen strategisch angehen musste. Das Unternehmen hatte vor kurzem eines seiner bisher grössten Projekte abgeschlossen. In Spitzenzeiten würde der Auftrag mehr als 20 Mitarbeitende erfordern, die bis zu 15 Betonierarbeiten pro Tag durchführen würden. Das komplexe Projekt veranlasste das Unternehmen, nach schlanken und leistungsstarken Lösungen zu suchen, und so wandten sie sich an Hilti. Der Kunde war ein harter Brocken. Nach intensiver Zusammenarbeit mit seinem Team bei Hilti beschloss Sam, Nuron vorzuschlagen, um den Mehrwert der miteinander vernetzten Geräte auf einer Plattform zu beweisen, und um die ON!Track-Daten auf Projektebene zugänglich zu machen. «Dies ist ein 1,5-Milliarden-Dollar-Projekt mit einer hohen Komplexität», so Sam. Der Kunde wollte sicherstellen, dass er seine Arbeit innerhalb des ehrgeizigen Projektzeitplans und des Budgets abliefern konnte. Es gab keinen Spielraum für Produktivitätsverluste durch verlorene oder kaputte Geräte oder unnötige Ausfallzeiten, die eine der Herausfor- derungen waren, mit denen er bei früheren Projekten und früheren Geräteherstellern zu kämpfen hatte. Ihr manueller Ansatz für die Geräteverwaltung war unzureichend. Darüber hinaus verursachte die fehlende Geräteparktransparenz die höchsten Kosten für das Unternehmen. Zusammen mit seinen Teamkollegen Nick Splendorio, Derek Coar und Patrick Coyne arbeitete Sam ein Lösungs- paket für den Kunden aus. Da so viele Mitarbeitende projektübergreifend arbeiteten, benötigte der Kunde Transparenz darüber, wo sich seine Geräte befanden, wann sie eingesetzt und auf welcher Baustelle sie verwendet wurden. Im Wesentlichen benötigte er genaue Echtzeitdaten über den Status seines Lager- bestands. Genau hier konnte Nuron seinen Wert unter Beweis stellen. Auf einer lokalen Kundenveranstaltung demonstrierte Hilti Solution Product Manager Troy Ruggi- ero dem Kunden, wie Nuron-Daten in einem anpassbaren ON!Track-Dashboard zusammengefasst werden können, um den Gerätestatus und -zustand anzuzeigen. Als der Kunde erkannte, welche Informationen er über seine Arbeitsmittel gewinnen konnte, war er überzeugt, dass ihm dies helfen würde, die Komplexität seines bevorstehenden Projekts und möglicherweise auch all seiner weiteren Projekte zu bewältigen. Doch das Unternehmen war nicht nur von den Nuron-Daten beeindruckt. Es war auch von der Perspektive begeistert, seine komplexen Kalkulationsdaten in ON!Track zu integrieren, um die Fakturierung von Leasingverträgen zu optimieren. Eine der Herausforderungen, mit denen dieser Kunde bei früheren Projekten konfrontiert war, bestand darin, dass er die Kosten nicht genau den verschiedenen Baustellen zuordnen konnte. Mit dem kürzlich auf den Markt gebrachten ON!Track Unite war er nun in der Lage, seine Unterneh- mensressourcenplanungsdaten zu integrieren, um die Kosten auf Projektebene zuzuordnen und zu analysieren. Dadurch konnten die Entscheidungsträger wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die zu einer besseren Ressource n- zuweisung und letztlich zu besseren Projektergebnissen führten. Wie viele grosse Bauunternehmen musste auch dieser Kunde steuerbare Kosten identifizieren und in den Griff bekommen, um die Produktivität und den Gewinn zu steigern. Und er konnte die Vorteile der Hilti Komplettlösung für die Produk tivität und den Gewinn seiner gesamten Organi- sation erkennen. «Dies ist erst der Anfang. Die Umstellung dieses Kunden auf die Hilti Nuron-Plattform hat dazu geführt, dass der Kunde 90 Prozent der Akkugeräte von der Konkurrenz mit diesem Pilotprojekt übernommen hat. Mit ihrem starken Fokus auf Daten und einer umfangreichen Projektpipeline gehe ich davon aus, dass wir weiterhin Lösungen entwickeln werden, um ihren aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden und zukünftige Herausforderungen zu lösen», erklärt Sam mit einem Funkeln in den Augen. SPOTLIGHT 10-11

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ BEI HILTI Sich eine Welt vorzustellen, in der Maschinen selbstverständlicher Teil unseres Alltags sind, scheint vielen noch nicht fassbar. Werfen wir einen Blick darauf, wie wir bei Hilti schon heute künst liche Intelligenz (KI) anwenden. Guten Morgen. Es ist 7 Uhr morgens. Das Wetter in Malibu bietet 22 Grad mit vereinzelten Wolken. Die Surf bedingungen sind mittelmässig mit hüft- bis schulterhohen Wellen. Die Flut wird um 10:52 Uhr erwartet. Wenn du jemals den Film Iron Man gesehen hast, erinnerst du dich vielleicht an Jarvis: J.A.R.V.I.S. (Just A Rather Very Intelligent System), ein fortschrittlicher Assistent mit künstlicher Intelligenz (KI), dient als Informationsquelle für seinen Chef Tony Stark und erledigt seine Aufgaben selbstständig und ohne ständige Befehle. Die meisten Menschen halten KI immer noch für Science- Fiction. Aber KI ist nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart. Sie hat bereits Einzug in unseren Alltag gehalten und begleitet uns in Form von vielen Gadgets wie Alexa, Siri, Google Maps und Amazon Echo, um nur einige zu nennen. WIE KI BEI HILTI ZUR REALITÄT WIRD Im Jahr 2013 war Big Data, angetrieben durch maschinelles Lernen, ein Modewort. Maschinelles Lernen (ML) ist ein Teilbereich der KI und in der Lage, Regeln auf Grund lage von Mustern zu erstellen, um Daten in wertvolle Erkennt- nisse zu verwandeln. Anfangs war es schwierig, Wege zu finden, wie man diese Ergebnisse nutzen kann, um einen geschäftlichen Mehrwert zu schaffen. Doch 2015 starte- ten die Hilti Teams Schritt für Schritt das erste grosse Data-Science-Projekt, das Empfehlungssystem auf der Hilti Website. Heute macht unser Umsatz, basierend auf massgeschneiderten Empfehlungen, jeden Monat rund 400 000 CHF aus. Seitdem gibt es kein Halten mehr, und wir haben unseren Anwendungsbereich mithilfe unserer Data-Science-Teams am Hauptsitz und in Paris kontinu- ierlich erweitert. Ein maschinelles Lernmodell zu erstellen, ist komplex. Aber die Ergebnisse sind es wert. In den letzten Jahren haben verschiedene Teams an mehreren Projekten gearbeitet, die darauf abzielen, die betriebliche Leistung, die Produkt- differenzierung und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Hier ein kleiner Einblick in ausgewählte Projekte. Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

KI IN AKTION BEI HILTI Umsatzprognose Die Umsatzprognose ist ein Vorhersageprozess für zukünftige Verkäufe. Zuverlässige Geschäfts- und Finanz- prognosen sind für unseren Planungsprozess von zentraler Bedeutung und ermöglichen es uns als Unternehmen, uns entsprechend anzupassen. Bis zum letzten Jahr wurden diese Prognosen manuell erstellt, indem wir Schätzungen von den Verkaufsteams weltweit einholten. Dabei waren wir jedoch mehr auf Annahmen als auf konkrete Daten angewiesen, die über- oder unterschätzt werden konnten, und das Sammeln der Daten war äusserst zeitaufwendig. Doch im Jahr 2021 wurde der Prozess revolutioniert, nachdem eine multidisziplinäre Gruppe aus den Berei- chen Logistik, Finanzen und Data Science bei Global IT eng zusammengearbeitet hatte, um eine massgeschnei- derte Software für die Umsatzprognose zu entwickeln. Es wird vielleicht überraschen, dass so Verkäufe aller Märkte auf monatlicher Basis und bis zu zwei Monate im Voraus vorausgesagt werden können. Was die Genau- igkeit angeht, so zeigt die Erfahrung, dass sie der traditi- onellen Methode bereits ebenbürtig ist oder diese sogar übertrifft. Entwicklung von Verbrauchsgütern Diamantwerkzeuge und Verbrauchsgüter wie Trenn- scheiben, Schleifscheiben und Bohrkronen für Stahl beton sind ein wichtiger Bestandteil unseres Portfolios. Die Entwicklung dieser Geräte und Verbrauchsgüter ist jedoch nicht einfach. Es gibt Tausende möglicher Kombi- nationen von Parametern, die unsere Entwicklungsingeni- eure in Liechtenstein und Indien festlegen müssen – von der Diamantgrösse über die chemische Zusammen - s etzung der Bindung bis zu den Details im Her stellung s- verfahren. Die Prototypen müssen dann physisch herge- stellt und in verschiedenen Situationen getestet werden. Aber physische Simulationen und das Testen eines Prototyps sind nicht mehr die einzige Option, denn unser massgeschneidertes maschinelles Lernmodell kann die Leistung mithilfe von historischen Daten aus früheren Tests vorhersagen. Das Modell kann auch Prototypen mit der vielversprechendsten Kombination von Konstruk- tionsparametern für einen bestimmten Fall vorschlagen – zum Beispiel die maximale Schnittgeschwindigkeit. Abwanderungsprognosen für Fleet und ON!Track Bei einem grossen Kundenstamm wird es für unsere Kundenbetreuerinnen und -betreuer schwierig, den Über- blick über jeden einzelnen Vertrag unserer Flottenma- nagement- und ON!Track-Kunden zu behalten. Dadurch besteht die Möglichkeit der Kundenabwanderung. Das Modell zur Vorhersage der Kundenabwanderung, das auf maschi nellem Lernen basiert, verwendet Nutzungstrends und gibt eine Bewertung ab, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kunde in den nächsten Monaten abwandert. Dieser Score erstellt Leads und Aufgaben in Salesforce und wird in ein Dashboard integriert, um unseren Kunden- betreuerrinnen und -betreuern nützliche Statistiken für die nächsten Engagement-Schritte aufzuzeigen. Das hilft unseren Kundenbetreuerrinnen und -betreuern dabei, die Kunden zu binden und ihnen das Gefühl zu geben, dass man sich um sie kümmert. Mit immer mehr digitalen Angeboten für unsere Kunden und immer mehr digitalen Geschäftsprozessen wird die Menge an Daten weiterwachsen und uns in die Lage versetzen, die Möglichkeiten, die uns künstliche Intelligenz bietet, weiter auszubauen. Der Einsatz von maschinellem Lernen in der Verbrauchs güterentwicklung hilft, den Prozess schneller und kosten günstiger zu machen. Vor allem aber hilft er, vielver sprechende Designkombina tionen aufzudecken, die für das menschli che Auge mit herkömmlichen Datenanalyse und Visualisie rungstechniken unsichtbar sind. Jens Stracke, Technical Project Lead, BU Diamond Bis jetzt haben wir 8298 Betreuungs aufgaben für 6903 Kunden erstellt. Die Ergebnisse des Pilotprojekts in der MO Polen sehen vielverspre chend aus. Es ist uns gelungen, etwa 8 von 10 Kunden mit mittlerem oder hohem Risiko zu halten. Martin Tampe, Global Product Manager for Life Cycle Management SPOTLIGHT 1213

Umwelt NACH HALTIGKEIT IN AKTION Menschen Gesellschaft Gemeinsam etwas Positives bewirken? Werdet Teil unserer globalen Initiative «Engaged Beyond Business» Hilti Teammitglieder weltweit stellen ihr soziales Engagement unter Beweis, indem sie sich gesellschaftlichen Herausforderungen in den Gemeinden und Gesellschaften widmen, in denen sie leben und arbeiten. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen möchten wir die Bemühungen unserer Mitarbeitenden unterstützen, indem wir sicherstellen, dass sich die angebotenen Initiativen positiv auf die Gesellschaft auswirken und einen nachhaltigen systemischen Wandel ermöglichen. Engaged Beyond Business in Zahlen U m das soziale Engagement unserer Teammitglieder weiter zu fördern, haben wir gemeinsam mit der Hilti Foundation das unternehmensweite Freiwilligen programm Engaged Beyond Business (EBB) ins Leben gerufen. Seit 2020 bietet das Programm jedem Hilti Mitarbeitenden weltweit die Möglichkeit, durch die Teilnahme an unterschiedlichen Projekten etwas Positives ausserhalb unseres klassischen Geschäftsfelds zu bewirken. Wie ist das EBB-Programm organisiert? Unser Freiwilligenprogramm ermutigt alle Hilti Organisationen, bis zu 0,1 Prozent ihres Nettoumsatzes für das soziale Engagement ihrer Mitarbeitenden aufzuwenden – entweder in Form von Geldwerten oder in Form von Arbeitszeit. In jeder Organisation wird Engaged Beyond Business von einer verantwortlichen Person oder einem Team geleitet. Gemein sam haben wir uns das Ziel gesetzt, im Durchschnitt einen Arbeitstag pro Jahr und Mitarbeitenden für soziales Engage ment einzusetzen. Im Jahr 2021 haben sich mehr als 6000 unserer Teammitglieder in 50 Ländern an mehr als 300 sozialen und ökologischen Projekten beteiligt und damit 26 000 Stunden freiwilliges Engagement erbracht. Welche Projekte werden im Rahmen von EBB unterstützt? Soziales Engagement bei Hilti kann so vielfältig sein, wie unsere Teams es sind. Unsere EBBInitiativen sind so konzi piert, dass sie jede Art von Engagement fördern: sowohl HandsonProjekte, als auch die Unterstützung von lokalen oder kompetenzbasierten Initiativen, bei denen sich Team mitglieder mit ihrem Knowhow und ihren Kompetenzen beteiligen. Dieses breite Angebot wird durch die langjährige Erfahrung der Hilti Foundation ergänzt. Durch Partnerschaf ten mit ausgewählten Organisationen können sich alle Team mitglieder an internationalen Projekten beteiligen, die Menschen in benachteiligten Situationen zu einem wirt schaftlich unabhängigen Leben verhelfen. Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

Sucht ihr nach weiteren Ideen für euren EBB-Tag? Hier sind ein paar Eindrücke davon, wie einige unserer Teams sich im Jahr 2022 sozial engagiert haben. Eine helfende Hand reichen Unsere Business Area Electric Tools & Accessories (ET&A) organisierte im Frühjahr 2022 einen EBB-Tag für alle Teammitglieder des Geschäftsbereichs. Nach zwei Jahren der Pandemie ging es an diesem Tag darum, wieder zusammenzufinden und gemeinsam soziale Projekte zu unterstützen. Insgesamt 500 Teammitglieder kamen zusammen, um an unterschiedlichen Projekten zu arbeiten, und haben damit einen wesentlichen Beitrag zu sozialem Engagement geleistet. Zu den Projekten gehörten der Bau eines nachhaltigen, mobilen Spielplatzcontainers, der Kindern in Krisenregionen weltweit zur Verfügung gestellt werden kann und bereits für ukrainische Flüchtlinge in Europa eingesetzt wurde, die Entwicklung einer mechanischen Handprothese für Kinder, die durch Landminen verletzt wurden, sowie die Montage einer Wasserfilteranlage für Schulen in Uganda, die keinen Trinkwasseranschluss haben. Viele unserer EBB-Projekte werden auf lokaler Ebene umge- setzt und fokussieren sich auf Initiativen an den Orten, wo unsere Teammitglieder leben und arbeiten. Bei Notfällen oder Naturkatastrophen führen wir zusätzlich zum lokalen Engagement unserer Marktorganisationen auch auf Gruppen - ebene globale Spendenaktionen durch. Eines der jüngsten Beispiele ist unser Solidaritätsfonds, der als Soforthilfe- massnahme für ukrainische Teammitglieder, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, eingerichtet wurde. Bereit, auch ein Teil von EBB zu werden? Wir ermutigen alle Teammitglieder dazu, Teil von EBB zu werden und sich an einem der lokalen oder globalen Projekte zu beteiligen. Unsere bestehenden Partnerschaften werden kontinuierlich erweitert, sodass wir euch eine breite Auswahl unterschiedlicher Projekte anbieten können. Wir sind über- zeugt, dass jeder Einzelne von uns etwas bewirken kann. Euer Engagement ist unser wichtigstes Werkzeug. Informiert euch im EBB-Netzwerk über lokale Initiativen und meldet euch gleich für ein Projekt eurer Wahl an. Habt ihr bereits an einer EBB-Initiative teilgenommen und möchtet eure Erfahrungen mit anderen Teammitgliedern teilen? Oder möchtet ihr auf dem Laufenden bleiben und erfahren, welche Projekte andere Teammitglieder weltweit unterstützen? Dann werft einen Blick in unseren EBB-Yammer-Feed, damit ihr keine Neuigkeiten verpasst. Es war grossartig zu sehen, wie fast 500 Kolleginnen und Kollegen aus allen ET&A-Teams ihre Zeit, ihre Energie, ihre Leidenschaft und ihr Engagement eingesetzt haben, um etwas Gutes zu tun und Menschen in Not zu helfen. Thomas Hillbrand, Member of the Executive Board Das Projekt SchoolWorks war der Start für unsere Partnerschaft mit Habitat for Humanity in Hongkong. Unser Ziel ist es, mit Organisa tionen zusammenzuarbeiten, die Projekte im Bereich des leistbaren Wohnraums und Bauwesens umsetzen. Dabei können wir unsere Fähigkeiten und Fachkenntnisse einbringen und somit eine langfristige, positive Wirkung erzielen. Als globaler Partner der Hilti Foundation und anderer Hilti Märkte auf der ganzen Welt war Habitat for Humanity für uns die perfekte Wahl. Wir glauben, dass SchoolWorks das erste von vielen Projekten sein wird und freuen uns darauf, zu sehen, was die Zukunft bringt. Sam Nunn, Regional Sustainability Manager A1 SchoolWorks: Gemeinsam ein besseres Lernumfeld schaffen 40 Teammitglieder aus Hub A1 und MO Hongkong verbrachten im Juni einen Tag mit der Renovierung einer Schule in Hongkong, um einen Ort der Kreativität für Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen zu schaffen. Der EBB-Tag war der Startschuss für viele weitere Initiativen, die in Zusammenarbeit mit Habitat for Humanity Hongkong, einer weltweit führenden Wohltätigkeitsorganisation mit Schwerpunkt auf bezahlbarem Wohnraum und Gemeindeentwicklung, folgen werden. Die geplanten Projekte werden den Teammitgliedern in dieser Region die Möglichkeit bieten, an grösseren Veranstaltungen der Bauindustrie teilzunehmen und sich an kompetenzbasierten Initiativen zu beteiligen, bei denen sie ihr Fachwissen im Bau- wesen einbringen können. SPOTLIGHT 14-15

Das Internet der Dinge (Internet of Things = IoT) gibt es seit 1990. Seitdem ist die Zahl der IoT-fähigen Geräte stark gestiegen. Aber wann hat Hilti eigentlich erstmals IoT-Lösungen eingeführt und wie helfen sie unseren Kunden ihr Geschäft zu managen? 1990 wurde die erste fernbedienbare Maschine ans Netz gehängt, der Internet-Toaster von John Romkey. Geräte mit einem RFID-Tag an einem Anhänger konzentrierte. Angesichts der immer komplexeren Verwaltung von Projekten auf Baustellen besteht nun die Notwendigkeit, in den sogenannten hypervernetzten Modus zu wechseln. Das bedeutet mehr Daten, mehr Geräte und mehr Interaktionen zwischen beiden, um den Kunden einen höheren Nutzen aus diesen Daten zu bieten. Verschiedenen Branchenberichten zufolge verbringen Bauunternehmen jeden Monat durchschnittlich 90 Stunden mit der Suche nach Baustellenobjekten. Es kann Stunden oder Tage dauern, verlorene oder verlegte Geräte zu finden, und es ist sehr kost- spielig, sie zu ersetzen. Eine weitere Herau s forderung ist der mangelnde Einblick in die verfügbaren Ressourcen, der Unternehmen die Möglichkeit gibt, gute Ent scheidungen zu treffen. Diese Ineffizienzen führen dazu, dass Grosspro- jekte im Durchschnitt 20 Prozent länger dauern als geplant und bis zu 80 Prozent über dem Budget liegen. Durch die direkte Zusammenarbeit mit unseren Kunden verstehen wir ihre Prob- leme und haben im Laufe der Jahre IoT- basierte Lösungen entwickelt, die unse- ren Kunden helfen, die Herausforderungen zu meistern. Hier sind einige unserer jüngsten und kommenden Innovationen. Im Jahr 1990 wurde das erste IoT-Gerät vom Computerpionier John Romkey entwickelt. John Romkey sollte einen Toaster bauen, der sich über das Inter- net ein- und ausschalten lässt, was ihm auch gelang: Das scheinbar bizarre Experiment zeigte, dass das Internet zur Steuerung von Objekten genutzt werden kann, und war ein grosser Erfolg. Dieser unterhaltsame Hack hat sich seither zu einem weltweiten Standard für das Inter- net der Dinge entwickelt. Trotz zunehmender Digitalisierung hinkt die Bauindustrie anderen Branchen noch hinterher. Die Entwicklung wird sich nur beschleunigen, wenn sich die Kultur der Branche ändert, und es gibt eine grosse Chance, diesen Wandel voranzutreiben. Hilti begann seine Reise bereits im Jahr 2005 mit seinem ersten IoT-Projekt, das sich auf die Diebstahlsicherung einzelner Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

Betriebsmittelverwaltung mit ON!Track Im Jahr 2021 kam ON!Track 3 auf den Markt. Mit der Software ermöglichen wir unseren Kunden, noch mehr daten gestützte Erkenntnisse für ihr Betriebsma- nagement zu nutzen. Neue «intelligente» Sensor-Tags geben Auskunft, wann, wo und wie ihre Betriebsmittel genutzt werden. Ein innovatives Bluetooth- basiertes Gateway ermöglicht die Überprüfung des Inventars aus der Ferne und erstellt Berichte. So wird beispielsweise eine Warnung gesendet, wenn ein Gerät ohne Genemigung aus einem Lager ent - nommen wird. Darüber hinaus ermöglicht diese IoT-Plattform Kostenberichte für jeden beliebi- gen Zeitraum zu erstellen und die Kosten für die Arbeitsmittel bei jedem Projekt zu bewerten, um ihre Wirtschaftlichkeit zu steuern. In diesem Jahr haben wir ON!Track Unite auf den Markt gebracht, eine neue Plattform zur Softwareintegration, die auf offe- nen APIs basiert, um IoT-Daten besser zu nutzen und die Komple- xität der Arbeit mit einer ständig wachsenden Anzahl von Soft- warelösungen zu reduzieren. Höhere Produktivität durch vernetzte Hilti Geräte – Nuron Management von schwe- rem Gerät und mobile Betriebsmittelverwaltung mit Trackunit Konnektivität sollte nicht nur auf Geräte und Arbeitsgeräte auf Baustellen und in Lagern beschränkt sein. Die Partner- schaft ermöglicht es Hilti, seine ON!Track-Lösung über leichte Geräte hinaus auch auf schwere Maschinen auszuweiten und bietet gleichzeitig eine innovative Lösung für die Verwaltung von Servicefahrzeugen aller Kunden- kategorien in der Bauindustrie. Dadurch können wir das Angebot für unsere Kunden auf eine völlig neue Ebene bringen, indem wir sicherstellen, dass sie auf einer einzigen Plattform Einblicke erhal- ten und so fundiertere Entschei- dungen treffen können. Lösungen wie ON!Track und Nuron kombinieren IoT-Technologie mit Software und Dienstleistungen, um die Effizienz und Produktivität unserer Kunden durch aussage- kräftige Daten zu erhöhen. Wir arbeiten stets daran, unser Ange- bot an IoT- und Softwarelösungen zu erweitern, um unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Pro- duktivität und Sicherheit durch bessere Entscheidungen mithilfe intelligenter Lösungen zu steigern. Dies ist erst der Anfang, und es wird noch viel mehr kommen. Heutzutage ist alles intelligent und vernetzt: Autos, Fernsehgeräte, Kli- maanlagen, sogar Glühbirnen. Warum sollten dann nicht auch Arbeitsgeräte vernetzt sein, um unseren Kunden zu helfen, die rich- tigen Entscheidungen zu treffen? Wen ein Kunde zum Beispiel sehen könnte, wie und wie oft das Tool genutzt oder nicht genutzt wird, kann der Gerätepark entsprechend optimiert werden. Zudem herrscht Transparenz darüber, wo das Gerät zuletzt eingesetzt wurde und wie es um den Zustand der Akkus bestellt ist, sodass Kunden unab- hängig von ihrem Standort den Überblick behalten. Das ist es, was Nuron unseren Kunden bietet – mühelose und sichere Datenerfassung von Gerä- ten und Akkus bei jeder Charge, ohne spezielle Konfiguration oder Unterbrechung der Arbeit. Und wenn der Kunde die Daten benötigt oder auswerten möchte, ist das ganz einfach über die ON!Track-Softwareplattform in der mobilen App oder über das Inter- net möglich. Hilti arbeitet daran unseren Kunden im Laufe der Zeit immer mehr nützliche Daten zur Verfügung stellen zu können. Die Nuron-Plattform wurde in diesem Jahr auf dem nordamerikanischen und europäischen Markt eingeführt. Die globale Einführung erfolgt 2023. SPOTLIGHT 16-17

(V. r. n. l.:) Theresa Eberhardt, Ashuhan Dogan und Cinzia Estori bilden das 2022 neu gegründete Customer Sustainability Team. FÜNF FRAGEN AN DAS CUSTOMER SUSTAINABILITY MANAGEMENT TEAM Auf unserem Weg zu mehr Nach haltigkeit tauschen wir uns konti nuierlich mit unseren Kunden aus, um herauszufinden, wo wir uns weiterentwickeln können, um ein nachhaltig handelnder Partner im Bausektor zu sein. Lernt das Team hinter Customer Sustainability Management kennen: Cinzia Estori, Ashuhan Dogan und Theresa Eberhardt. Hilti team • November 2022 INTERVIEW Ashuhan, wie bereitest du dich auf die ersten Schritte deines Tages vor? Die ersten 15 Minuten des Tages nehme ich mir Zeit, um zu meditieren und mich in Stille auf den Tag vorzubereiten, denn ich weiss, dass ich keinen 9-bis-5-Job habe. Ins Büro zu kommen, fühlt sich an wie Schule – ich lerne jeden Tag etwas Neues. Als Erstes wende ich mich immer an meine Kolleginnen und Kollegen in der Region, weil sie den direkten Zugang zu den Kunden haben. So halte ich mich am besten auf dem Laufenden und bereite mich auf die ersten Schritte vor, die nicht nur den heutigen Tag bestimmen, sondern die gesamte Woche. Theresa, wie hältst du dich über all die Entwicklungen auf dem Laufenden, die unser Geschäft prägen? Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in den Bereichen Nachhaltigkeit, Regulierung und Standards für unsere Märkte. Ein Teil davon bedeutet also, dass ich bei verschiedenen

Verbänden und Regulierungsbehörden auf dem Laufenden bleibe und mich an den Diskussionen, die in diesen Bereichen stattfinden, beteilige. Ein weiterer Teil besteht darin, sich über die aktuelle Marktsituation zu informieren und sehr eng mit den Märkten zusammen zuarbeiten, um zu verste hen, was sie in Bezug auf Trends und konkrete Anforderungen von den Kunden hören. Warum würdet ihr jemandem raten, Aufgaben zu übernehmen, die auf den ersten Blick eine Nummer zu gross erscheinen? Ashuhan: Sei mutig. Manche Aufgaben sehen vielleicht so aus, als wären sie zu gross, aber eigentlich wirken sie nicht beängstigend, weil sie zu gross sind. Sie erscheinen beängstigend, weil wir nicht bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. Und in dem Moment, in dem wir dann bereit sind, einen Schritt weiterzugehen, haben wir die Chance, unsere Fähigkeiten, aber auch unser Potenzial zu zeigen. Als mir gesagt wurde, dass mein Profil nicht optimal für die Stelle ist, habe ich gesagt: Gebt mir eine Chance und ich werde es euch zeigen. Obwohl es im Vergleich zu meiner damaligen Tätigkeit eine grosse Herausforderung war. Aber ich hatte die Möglichkeit, diese Herausforderung anzunehmen und sie in meinen Traumjob zu verwandeln. Cinzia, du hast jetzt Erfahrung mit den ersten Schritten eines neu gegründeten Teams. Wie war diese Reise für dich bis hierher? In einem Wort würde ich sie als intensiv bezeich nen. Und zwar, weil ich tatsächlich meine ersten Schritte in zwei verschiedenen Bereichen gemacht habe. Der eine ist das Kundennachhaltigkeits- team, und der andere ist die Leitung des Teams. Teil des Teams für Kundennachhaltigkeit zu sein, finde ich sehr spannend und dynamisch. In der Tat gestalten wir die Reise zur Nachhaltigkeit unserer Kunden von Anfang an sehr aktiv mit. Es ist, als würde man vor einer riesigen Leinwand stehen, gemeinsam mit dem Management die Konturen des Bildes festlegen und es dann bunt ausmalen. Die Leiden schaft, das Interesse und das nachhal tige Engagement aller Beteiligten ist enorm. Eine grosse Herausforderung besteht darin, diese ganzen Anforderungen zu priorisieren, sodass wir zielgerichtet arbeiten können, um den Erwartungen der Stakeholder gerecht zu werden. Als Teamleite rin würde ich es als eine Art Entdeckungsreise bezeichnen. Und da das Team einem ständigen Wandel unterworfen ist, denke ich, dass diese Findungsphase auch in naher Zukunft anhalten wird. Ich glaube fest daran, dass die Menschen das wichtigste Kapital eines erfolgreichen Unter nehmens sind, und ich versuche daher, die Teammitglieder zu befähigen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Aber nicht jeder funktioniert auf die gleiche Weise. Daher denke ich, dass ich viel Energie darauf verwende, die verschiedenen Persönlich keitstypen zu verstehen und zu begreifen, wie diese Charaktere am besten zusammenarbei ten, sodass wir eine gemeinsame Identität als Team finden. Welche Schritte muss das Unternehmen im Hinblick auf Customer Sustainability Management unternehmen? Cinzia: Hierfür habe ich drei Worte: Aufklärung, Transparenz und Partnerschaft. Der erste wichtige Schritt, den wir unternommen haben, war die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein Modewort ist, sondern eine neue Art des Wirtschaftens, bei der Umwelt, Menschen und Gesellschaft genauso wichtig sind wie die wirt schaftlichen Faktoren. Deshalb befinden wir uns definitiv in einer Phase der Veränderung. Und um diesen Umbruch zu bewältigen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Aus diesem Grund halte ich es für besonders wichtig, sowohl das Unternehmen als auch unsere Kunden und Partner durch Schulungen und Kommunikation darüber aufzuklären, was Nachhaltigkeit und Agilität bedeutet. Zweitens halte ich Transparenz für sehr wichtig, und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Von den Rohstoffen, die wir verwenden und von unseren Lieferanten kaufen, bis zum Lebenszyklusende unserer Produkte. Nicht zuletzt denke ich, dass es ent- scheidend ist, für mehr Effizienz unsere Kräfte zu bündeln. Das hilft uns, die Wirksamkeit zu erhöhen. Und aus diesem Grund ist Partner schaft das Schlüsselwort. Einen Einblick in dieses Konzept haben wir während der LiveVeranstaltung «Customer Sustainability» mit Herrn Rhomberg gegeben. Das Team über die ersten Schritte bei Hilti und im Bereich Customer Sustainability Management. INTERVIEW 18-19

Progressive Wohnbauinitiative für Lateinamerika Eine Verbesserung beim kostengünstigen Bauen wird nur möglich sein, wenn alle Aspekte berücksichtigt werden: Zugang zu Finanzmitteln, zu hochwertigen Materialien und zu Innovationen, aber auch bessere Regulierung, qualifizierte Arbeitskräfte und Sensibilisierung. Deshalb brachte die Hilti Foundation 2021 zehn der wichtigsten Wohnungsbauorgani sationen in Lateinamerika zusammen, um über ein umfassendes Konzept zu diskutieren und zu erarbeiten, wie einkommens schwache Familien bauen und wohnen können. Indem sie ihre Programme miteinander verbinden und den Wandel durch Zusammenarbeit vorantreiben, soll der Wohnungsbestand in den für eine Testphase ausgewählten Bezirken massiv verbessert und die lokale Verwaltung in die Lage versetzt werden, den Wohnraum nachhaltig aufzuwerten. Der Traum von einem sicheren Zuhause Progressive Wohnbauinitiative für Lateinamerika Hilti team • November 2022 HILTI FOUNDATION

J eder Mensch träumt von einem sicheren und würdi- gen Zuhause, was nicht nur für die eigene Sicherheit und Gesundheit wichtig ist, sondern auch für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Weltweit leben jedoch etwa 1,6 Milliarden Menschen in sogenannten Substandard-Unterkünften, und diese Zahl wird bis 2030 voraussichtlich auf 3 Milliarden ansteigen. Unvorstellbar, wie viele Menschen in den nächsten zehn Jahren in infor- melle Siedlungen strömen werden, und welche Folgen das für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Viertel haben wird. Das globale Phänomen ist eine äusserst komplexe Herausforderung. Daher ist Affordable Housing & Technology einer der Schwerpunkte der Hilti Foundation, der unter anderem auch die bekannte Cement Bamboo Frame Technology umfasst, die sichere und nachhaltige Häuser für bedürf- tige Familien ermöglicht. Ebenso fördert er die Entwick- lung und Umsetzung anderer Lösungen, die das Leben und die Bauvorhaben von Familien verbessern. Der Film aus Peru zeigt die Situation von Substandard- Unterkünften und Etappenbauweise in den informellen Siedlungen Limas, wo es Jahrzehnte dauern kann, ein Haus zu bauen. Genau das ist Alicia passiert. 23 Jahre lang hatte das Haus ihrer Familie nur ein Blechdach. Es gab Pläne für den Weiterbau, aber sie konnten nie realisiert werden, weil entweder ein Familienmitglied krank oder notoperiert werden musste, oder der Vater seinen Job verlor. Alle Bauvorhaben gerieten ins Stocken. Wie an vielen anderen Orten der Welt ist der Hausbau in Peru für ei n- kommensschwache Familien ein jahrelanger Prozess, bei dem Baukosten eine wichtigere Rolle spielen als Qualität. In den letzten zehn Jahren wurden viele erfolgreiche Programme ins Leben gerufen und unterstützt, so etwa der Finanzdienstleister Micro Build Fund, Construya zur Ausbildung von informellen Bauarbeitern, und Tech Accelerators zur Einführung besserer Technologien. Die Hilti Foundation möchte eine umfassende Lösung zur Verbesserung der Bau- und Wohnbedingungen für einkommensschwache Familien finden und hat die nächs- ten Schritte unternommen: Gemeinsam mit ihrem Partner Swisscontact diskutieren sie mit führenden Wohnungs- bauorganisationen aus der Region, darunter UN Habitat, Miyamoto International und Habitat for Humanity, wie sie gemeinsam ganze Ökosysteme verändern. «Kostengünsti- ges Bauen können wir nur dann verändern, wenn wir alle Substandard-Unterkünfte und Bauen in Etappen Demografischer Wandel und Urbanisierung führen dazu, dass Menschen vom Land in die Stadt ziehen. Dort landen sie oft in ungeeigneten, minderwertigen Unterkünften, die Gesundheit oder die Sicherheit der Bewohner gefährden. Solche informellen Bauten werden über Jahre etappenweise errichtet, ohne Zugang zu Planungsdienstleistungen, Qualitätsmaterialien oder qualifi- zierten Arbeitskräften. Die Häuser können nur dann weiterge baut werden, wenn die Familien etwas Geld erübrigen. In Städten wie Lima (Peru) oder Manila (Philippinen) leben schätzungsweise 60 Prozent der Bevölkerung unter diesen Bedingungen. Aspekte einbeziehen: Zugang zu Finanzmitteln, zu Materi- alien und zu Innovationen, bessere Regulierung, Kompe- tenzentwicklung und Bewusstsein. Genau das wollen wir mit unserer neuen LAC Progressive Housing Initiative erreichen», sagt Johann Baar, Director Affordable Housing & Technology bei der Hilti Foundation. Alicia (rechts) mit Mutter Rita und ihrer Schwester Patricia. In Lima ist Alicia über das neue Haus ihrer Familie mehr als glücklich: «Zu sehen, dass es nach so vielen Jahren fertig ist, ist eine grosse Freude. Nie konnten wir es so bauen, wie es sein sollte – bis heute.» Affordable Housing & Technology Angemessener Wohnraum ist ein Menschenrecht und eine Voraussetzung für soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Derzeit leben etwa 1,6 Milliarden Menschen weltweit in unzureichenden Behausungen, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2030 auf 3 Milliarden ansteigt. Das hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf ihre Sicherheit und Gesundheit, sondern auch auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten und soziale Eingliederung. Durch die Entwicklung innovativer Technologien und nachhaltiger Gebäudekonzepte trägt die Hilti Foundation dazu bei, sicheren, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen, der Menschen in Not als Ausgangspunkt für ein besseres Leben dienen kann. HILTI FOUNDATION 20-21

07:45 Ich bin mit den Vorbereitungen fertig und komme gerade noch rechtzeitig, da bereits Teammitglieder für die Morgenrunde eingetroffen sind. Zeit für ein kurzes Gespräch bei einer warmen Tasse Kaffee. Es macht mir viel Freude, mit unseren Mitarbeitenden in Kontakt zu sein. Diejenigen, die früh kommen, tun dies in der Regel, weil sie dem Verkehr zuvorkommen wollen. Die neugierigeren Teil- nehmerinnen und Teilnehmer wollen vielleicht wissen, was sie beim neuen Team Camp erwartet. Aber das muss streng geheim gehalten werden. Ich melde mich kurz bei den Teamleitern, um sicherzustellen, dass das Team bereit ist, und dann geht es pünktlich um 8:30 Uhr los. 10:00 Ende der ersten Sitzung am Vormittag und Zeit für einen kurzen Kaffee und ein Gespräch. Dieses Team Camp macht den Sherpas wirklich viel Spass, denn hier erleben wir Teambuilding vom Feinsten. 10:30 Der zweite Teil des Vormittags beginnt. Wie der Name «Team Camp» schon sagt, dreht sich bei diesen Sitzun- gen alles um die verschiedenen Hilti Teams und darum, ihnen zu helfen, kooperativere und positivere Arbeitsweisen zu entwickeln. In diesem Teil des Camps ist es meine Aufgabe als Sherpa, dem Team einige sehr reale und herausfordernde Fragen zu stellen, um sie bei der weiteren Stärkung ihres Teams zu unterstützen. 12:30 Eine wohlverdiente Pause, in der ich mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Hotelrestaurant zu Mittag esse. Wie ich bereits sagte, hat mich das Team Camp 7 den Wert von Pausen gelehrt. Ich esse nicht immer zu Mittag, aber ich nutze die Zeit, um einen 15- bis 25-minütigen Spaziergang zu machen, bevor ich zum Tagungsraum zurückkehre, um mich für die Nachmittagssitzungen vor - zubereiten. Dies geschieht nicht in aller Stille, denn im Hintergrund läuft Musik. Warren Busch, Lead Sherpa für E1 Warren Busch startete seine Hilti Karriere 2004 als Account Manager bei Hilti Südafrika. In den elf Jahren, die er dort verbrachte, übernahm er verschiedene Funktionen. 2015 wechselte er als Regional Manager zur MO Great Britain, bis er drei Jahre später die Entscheidung traf, Sherpa zu werden. Im Laufe seiner Karriere hat er viele per sönliche Erfolge erzielt. Die Schönsten, so sagt er, sind jedoch die, die er bei der Entwicklung von Teammitgliedern erzielt hat, um sie in ihrer Hilti Karriere weiterzubringen. Team Camp Tag 6:00 Heute beginnt eine neue Woche, und ich bin 13:30 Team Camp 8 Nachmittagssitzung. Ich kann in Manchester und freue mich darauf, das Team Camp 8 «Change to Grow» für eines unserer Teams durchzuführen. Dies war wahrscheinlich mein bisher bestes Team Camp, denn es hat mir ermöglicht, nicht nur beruflich, sondern auch privat zu wachsen. Ich glaube, dass es mir geholfen hat, eine bessere Version meiner selbst zu werden. Das Team Camp 7, «Pit Stop Care & Perform», hat mir bewusst gemacht, wie wertvoll es ist, gut und richtig in den Tag zu starten. So beginnt mein Tag im Hotel mit einer fünfminütigen Meditation, gefolgt von einem Besuch im Fitnessstudio, und danach ist es Zeit, sich fertig zu machen. Das Frühstück im Hotel besteht normalerweise aus einer Schüssel Haferflocken und einem oder zwei Gläsern Orangensaft. 07:30 Ich mache mich auf den Weg zum Tagungsort und treffe letzte Vorbereitungen, bevor das Team eintrifft. Dieser wichtige Schritt erfolgt nicht im Stillen. Im Hintergrund laufen meine Lieblingssongs, meist Rockmusik. zwar keine Details verraten, da Einige noch das Team Camp 8 vor sich haben, aber in dieser Sitzung arbeite ich mit dem Teamleiter der jeweiligen der Gruppe zusammen, der uns assistiert. Wir führen sehr tiefgehende Gespräche und beant- worten uns ein mal mehr einige herausfordernde Fragen, die uns dabei helfen sollen, die Einsicht zu gewinnen, dass Verän- derung uns wachsen lässt. 17:30 Ende des ersten Camptages und Zeit für eine einstündige Pause, bevor wir uns mit einem Getränk stärken und uns auf den Weg zur strategischen Sherpa-Sitzung machen, nach der wir alle gemeinsam ein wohlverdientes Abendessen einnehmen. 20:00 Abendessen, danach gehe ich auf mein Zimmer, um mich bei der Familie zu melden und zu sehen, wie ihr Tag war. Nach dem Telefonat werde ich ein paar Spiele auf meinem iPad spielen, bevor ich mich ausschalfe, um um 6 Uhr wieder fit zu sein für den Tag 2 des Team Camps. Hilti team • November 2022 MITARBEITENDE

12:30 Mittagszeit. An den Tagen, an denen ich von zu Hause aus arbeite, verbringe ich diese Zeit mit meiner Frau. Heute gibt es Salat, und weil die Sonne scheint, geniessen wir die Zeit draussen im Garten. 13:15 In den letzten Jahren hatte ich das Privileg, zu dem Team zu gehören, das die Ehrungen für langjährige Mitarbeiter für die MO organisiert. Dazu gehört unter ande- rem Recherche, um Informationen und Bilder unserer lang- jährigen Teammitglieder für die bevorstehende Preis- verleihung zu sammeln. Ich spreche mit Leuten, die seit vielen Jahren mit diesen Kolleginnen und Kollegen zusammenar- beiten, und erfahre viel über ihre Karriere bei Hilti, aber auch mehr über sie persönlich. Ich geniesse es, die Leistungen dieser Hilti Mitarbeitenden gebührend feiern zu können. 15:30 Strategisches Gespräch mit dem Logistik- leiter, um das bevorstehende Team Camp seiner Teams zu besprechen, das in ein paar Wochen stattfindet. Wir fangen damit an, uns über das Team zu informieren und darüber, wie sich das Team auf die Markteinführung von Nuron vor - bereitet. In der Logistik geht es gerade heiss her. Nachdem wir die Details des Team Camps durchgegangen sind und alle Fragen beantwortet wurden, sind wir bereit, das Team Camp 8 aufzusetzen. 17:00-22:30 Zeit zum Entspannen mit der Familie bei einer Partie Fussball oder Dart. Dann ist es Zeit für das Abendessen. Normalerweise koche ich, und heute Abend mache ich eines meiner Lieblingsgerichte: Steak mit Gemüse. Nach meiner Lieblingssendung gehe ich ins Bett. MITARBEITENDE 22-23 Bürotag: 5:30 Der Wecker klingelt, und es ist Zeit, sich auf das Fahrrad zu schwingen und eine 15-km-Runde zu drehen; entweder das oder neun Löcher auf dem Golfplatz, bevor der Tag beginnt. Zurück zu Hause dann eine Dusche und ein Frühstück. Dann ist es Zeit für eine kurze Meditation, bevor ich mich für den Tag einlogge. Heute ist ein besonderer Tag, denn ich werde ein Telefonat mit unseren Sherpas der Region E1 führen, um zu besprechen, wie wir mit der Sherpa- Strategie und der Einführung des Team Camps in der Region vorankommen. 8:30 Es ist wirklich grossartig, das Team heute wiederzusehen, denn das letzte Mal, dass wir zusammen waren, war bei unserer Trainerschulung für das Team Camp 8, «Change to Grow», in der Schweiz. Die Einführung des Team Camps hat in allen Regionen begonnen, und wir haben bisher sehr positives Feedback erhalten. 10:30 Zeit für eine Pause. Normalerweise setze ich mich bei warmem Wetter mit einer Tasse Kaffee an die frische Luft und lese ein bisschen. Zurzeit lese ich «Der Schneemann» von Jo Nesbo. 11:00 Telefonat mit einem neuen Teamleiter, um die bevorstehende «Fast Leap»-Sitzung mit dem Team zu besprechen. Es ist immer ein Vergnügen, mit einem neuen Teamleiter über seine neue Rolle zu sprechen und ihn wissen zu lassen, wie ich ihn auf seinem Weg unterstützen kann.

w FAMILIEN BEI HILTI Die Tradition, mit der Familie zusammenzuarbeiten, ist bei Hilti genauso stark wie unsere Traditionn der ständigen Weiterentwicklung. In dieser Ausgabe lernt ihr zwei Familien kennen, die das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten mitgeprägt haben. Linkes Bild: Manoj (links) und Karan (rechts) mit ihrer Kollegin Kirsty Walton in Tulsa Grosses Bild: Manoj Malhotra auf Kundenbesuch in Wisconsin Familie Malhotra (Manoj und Karan) Manoj Malhotra kam 2018 als Industry OEM Hub Segment Manager zu Hilti HNA. Er wusste, dass Hilti ein sehr guter Arbeitgeber ist, als er zum ersten Mal die Unternehmenskultur von Hilti kennenlernte. Manoj wusste auch, dass dies das richtige Unternehmen und ein Bereich war, in dem er sich und sogar seinen Sohn Karan sah. Nach zwei Jahren entwickelte sich seine Karriere weiter, als er die Verantwortung für die Leitung eines ganzen Industriesegments als Marketing Segment Manager for Industry in den USA und Kanada übernahm. Manoj ermutigte seinen Sohn Karan, sich für das Hilti Trainee-Programm zu bewerben, nachdem er sein drittes Jahr an der Universität abgeschlossen hatte. «Ich habe das Gefühl, dass ich mit Leuten zusammenarbeite, von denen ich lernen kann, und dass sie mich anspornen, neue und herausfordernde Aufgaben zu übernehmen. Ich werde mit Respekt behandelt und erhalte täglich Ermutigung und Wert- schätzung für das, was ich bei Hilti einbringe», sagt Karan. Im Jahr 2019 absolvierte Karan ein dreimonatiges Projekt als Praktikant im technischen Service und bekam dann eine Voll- zeitstelle angeboten. Nach Abschluss seines Studiums trat er 2020 als Technical Service Engineer im Rahmen eines techni- schen Führungsprogramms in die Fusstapfen seines Vaters. Hilti team • November 2022 MITARBEITENDE

w Hilti Team Britisch Columbia, Sommerpicknick, 1988. Bild oben: Dave Boychuk und das Verstriebsteam, Burnaby, 1992 Familie Boychuk (Dave und Trevor) Dave Boychuk hatte einen Freund, der im Vertrieb bei Hilti HNA arbeitete und immer in den höchsten Tönen von dem Unternehmen sprach. Im Jahr 1975 bewarb er sich für eine Stelle im Lager und wurde eingestellt. In den 41 Jahren, die er bei der Firma arbeitete, schätzte Dave Boychuk vor allem die Möglichkeit, innovativ zu sein und das, was er gelernt hatte, zum beruflichen Aufstieg zu nutzen. Stets fühlt er sich gewertschätzt. Und so freute er sich, als sein Sohn Trevor nach seinem Universitätsabschluss ebenfalls bei Hilti einsteigen wollte. Gemeinsam mit seinem Vater arbeitet Trevor bei Hilti als Store Sales Representative und schätzt ebenfalls die hohen Werte und die Kultur des Unternehmens. In den letzten neun Jahren hat er verschiedene Positionen im Finanzbereich be klei- det und arbeitet derzeit als Senior Finance Analyst. Trevor teilt mit, was ihm an der Arbeit bei Hilti am besten gefällt: «Die Menschen. Ich kann ehrlich sagen, dass jeder, mit dem ich bei Hilti gearbeitet habe, gute Werte und einen guten Charakter hat. Was für ein Unternehmen Hilti ist, zeigt sich an der Art der Menschen, die wir anziehen und die im Unter- nehmen bleiben. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier mit so tollen Kolleginnen und Kollegen und so vielen ausserge- wöhnlichen Talenten arbeiten darf.» 2015: Feier zum 40-jährigen Dienstjubiläum in Tulsa Dave und Trevor (in der Mitte, neben Avi Kahn) 2014 beim Canada Executive Management Team Meet and Greet Dinner MITARBEITENDE 24-25

DE DEUTSCHLAND Roboter-Power für ein Mega-Projekt Das Überseequartier in der Hamburger HafenCity ist das grösste Hochbau-BIM-Projekt Europas und zugleich das grösste BIM-Projekt, an dem Hilti welt- weit beteiligt ist. Das Team ist Bestandteil des inter- nationalen Fachplanungsteams. Auf der Baustelle ausserdem mit von der Partie: Kollege Jaibot. Seit August 2019 ist Hilti Engineering an diesem Mega-Projekt beteiligt. In der HafenCity entstehen Wohngebäude mit etwa 650 Wohnungen, vier Bürogebäuden, drei Hotels, einem Kreuz- fahrt-Terminal, einer Shoppingmall sowie einem Kino. Das Ganze ist in einer klassischen Backstein-Architektur gehalten und soll nach Fertigstellung wie ein gewachsener Stadtteil aus- sehen. Zum Hafen hin, an dem zwei Anleger für Kreuzfahrt- schiffe entstehen, wird die Architektur dann mehr Glas enthal- ten. Unterirdisch befinden sich Parkmöglichkeiten mit 2500 Stellplätzen für Autos, 3000 Stellplätzen für Fahrräder, 150 E-Ladestationen sowie ein Bus- und Taxi-Terminal. Thomas Kleist, Senior Construction Manager der Unibail Rodamco Westfield MFI Development GmbH, und Markus Schmitz, BIM Project Manager bei Hilti, erklären, warum BIM bei so einem Mega-Projekt unverzichtbar ist, und warum es für manche Aufgaben den Jaibot braucht: Markus Schmitz: «Eine der Herausforderungen ist auf jeden Fall die Komplexität, die so ein Mega-Projekt mit sich bringt. Die Zahl der beteiligten Personen mit unterschiedlichem Wissenslevel, die alle auf einen einheitlichen Wissensstand gebracht werden müssen und mit denen eine regelmässige Abstimmung stattfinden muss. Beeinflusst von Themen, die so normalerweise nicht auftreten. Und dann die «Material- schlacht» sowie die pure Logistik in den Gebäuden, um das Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben.» Thomas Kleist: «Ich würde sagen, dass der Einsatz von BIM auf jeden Fall bei der Reduktion der Komplexität unter- stützt, da viel früher Problemlösungen erarbeitet werden müssen. Auch der Jaibot erleichtert uns die Arbeit auf der Baustelle. Insgesamt sind auf der Baustelle sieben TGA- Planer im Einsatz, was die Abstimmung schwierig und komplex macht. Durch die koordinierte Ausführungsplanung als Grundlage für den Einsatz des Jaibot ist die Ausführung der Aufhängung am Ende strukturierter, als wenn jedes aus- führende Unternehmen selbst bohrt. Daneben haben wir natürlich eine Verantwortung gegenüber den Ausführenden auf der Baustelle – Überkopf-Bohrungen sind anstrengend und verursachen eine Menge Staub. Dafür ist der Jaibot ideal, er kann auf Grundlage der digitalen Planung die Bohrungen eigenständig vornehmen und läuft auch nachts. Insgesamt müssen 55.000 Löcher gebohrt sowie 19 km Schiene, 62.000 Schellen sowie 21 km Gewindestangen montiert werden – da ist der Einsatz des Jaibot auf jeden Fall eine Arbeitserleichterung. SPOTLIGHT 26-27

RUS FRANKREICH 200 Unternehmen machen mit bei EXO-O1-Studie in Frankreich 2022 wurden etwa 200 Hilti Exoskelette Partnerunternehmen der Organization for Construction and Public Works (OPPBTP) zur Verfügung gestellt, damit sie EXO-O1 mit aus gewählten Mitarbeitenden testen können. FR Die Verwendung von Exoskeletten im Bausektor wird immer beliebter, um Fachkräfte zu unterstüt zen und sie von bestimmten, sich wiederholenden oder schwierigen Aufgaben zu entlasten, die zu Er müdung und MuskelSkelettErkrankungen führen. Bislang wurde in Frankreich noch keine Lan g zeit studie auf Baustellen durchgeführt, um die Aus wirkungen des Einsatzes dieser Hilfsmittel auf die Gesundheit und Leistungsfähi gkeit der Benutzer zu analysieren. Die Marktorgani sation in Frankreich hat daher 2022 eine gross angelegte Studie über die Verwendung des EXOO1 gestartet. Für die Durchführung dieser Studie wurde ein Koopera tionsvertrag mit der Berufsgenossenschaft für Bauwesen und öffentliche Arbeiten (OPPBTP) geschlossen, die Hilti ihr Fachwissen in diesem Bereich sowie Kontakte zu Partnerunternehmen, die an der Studie teilnehmen, zur Verfügung stellt. Während des gesamten Jahres 2022 wurden Fachkräfte von rund 200 Unternehmen vom EXOO1 bei ihren Aufgaben unterstützt. Louis Des Escotais, Segment Manager Marketing: «Hilti setzt sich seither dafür ein, für die Kunden immer innovativere Lösungen und Produkte für Gesundheit und Sicherheit auf der Baustelle zu entwickeln. Die Analyse der Ergebnisse aus die ser Langzeitstudie wird es uns ermöglichen, Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden EXOO1 als Hilfsmittel anbieten, noch besser zu beraten.» Um die Studie durchzuführen, die Daten zu sammeln und zu analysieren, bekommt Hilti Unterstützung vom Institut für Manuelle Thera pie und Physiotherapie (ITMP). Dr. Bronislaw Kapitaniak, ein Ergonomieexperte, half eben falls bei der Entwicklung des Studienprotokolls und bei der Durchführung von Zwischenauswertun gen mit den Benutzern. Die Teilnehmenden werden alle drei Monate zu Veränderungen befragt, die sie selbst an sich wahrnehmen. Zudem erfolgt eine medizinische Begutachtung durch Physiotherapeuten des ITMP. AT ÖSTERREICH Hands-on-Event im Werk 4 In den letzten drei Jahren war das Werk 4 in Thüringen wieder an über 13 Geräte-Neueinführungen der Units PT&A, Direct Fastening, Diamant und Measuring beteiligt. Dies nahmen wir – wie bereits in den Jah- ren 2017 und 2019 – zum Anlass, am 24. Juni 2022 in Thüringen ein Event zu veranstalten. Kolleginnen und Kollegen aus den BUs stellten die Geräte vor, und ca. 200 Mitarbeitende aus dem Werk nahmen an der Ver anstaltung teil. Es war schön, zu sehen, mit welcher Begeis terung und welchem Stolz die Mitarbeitenden Hand anlegten. • Mitarbeitende aus der Zerspanung konnten sehen, wo und wie die Teile eingesetzt werden, die sie täglich bearbeiten, und wie wichtig diese sind, um reibungs- lose Arbeitseinsätze zu gewährleisten. • Welche entscheidende Rolle auch die Montage bei der Qualität unserer Produkte spielt, war für die Mitarbei- te nden aus diesem Bereich eine wertvolle Erfahrung. • Für die Lernenden war es eine tolle Möglichkeit, die Hilti Geräte live zu erleben und schon während der Lehrzeit einen Einblick in die Produktvielfalt von Hilti zu bekommen. • Die Mitarbeitenden aus der Verwaltung freuten sich darüber, die neuesten Technologien und Innovationen kennenzulernen und diese testen zu können. Nicht nur die Hilti Power Tools bohrten und meisselten allen im wahrsten Sinne des Wortes ein Lachen ins Gesicht, son dern auch die Möglichkeit, Geräte von Bosch, Milwaukee oder Hitachi direkt im Vergleich zu testen und die Unterschiede zu spüren. Das gemeinsame Mittag essen rundete das erfolgrei che Event ab, und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen wurde – insbesondere nach zwei Jahren ohne Event – sehr genossen. Vielen Dank an Thomas Blatz (Battery Cutter), Dominic Bihl Exoskelett, Günter Rohrmoser (BX3), Donato Clausi (DX6), Robert Jäger (TE60), Johannes Berlinger TE2000/3000 und Florian Bernhard (Werk 4) für die Unterstützung. Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT Mitarbeitende von Eiffage Énergie Systè mes beim Test von EXOO1

POLEN Nuron-Start sorgt für Aufsehen Am 26. und 27. Mai dieses Jahres hat die polnische Marktorganisation die Nuron-Plattform lanciert. Die Veranstaltung fand in einem Konferenzzentrum in Żnin, einer kleinen Stadt in Nordpolen, statt. Noch nie zuvor in der Geschichte der MO Polen haben sich so viele Menschen an einem Ort ver- sammelt, um die Einführung einer neuen Produkt- reihe zu verfolgen. Die Nuron-Plattform wurde mit grosser Spannung erwartet, und die allgemeine Erwartung war deutlich spürbar, schon als die ersten Gäste im Hotel eintrafen. Die Veranstaltung begann mit einer Ansprache von General Manager Tomas Trocil. Nach einiger Zeit trat der Ehrengast, Global Product Manager Krzysztof Wilk, zu Tomas auf die Bühne und erzählte die Entstehungsgeschichte von Nuron. Später erläuterte Marketingdirektorin Anna Pańkowska das einzigartige Leistungsversprechen und betonte die Wichtig- keit der neuen Plattform für Hilti und seine Kunden. Der letzte Teil der Sitzung wurde von Managern aus den Bereichen Vertrieb, Vertriebskanäle und professionelle Dienstleistungen geleitet, die sich mit der Schaffung von Chancen für die Kundenbindung befassten. Anhaltendes Klatschen und Jubelrufe waren kein Zufall – das Publikum war begeistert. Nach dem Ende des theoretischen Teils begannen die Höhe- punkte, denn die Teilnehmenden hatten mehrere Stunden lang die Gelegenheit, die Nuron-Tools mit eigenen Händen zu testen. Jedes Gewerk hatte seinen eigenen Stand und konzentrierte sich ebenfalls auf verschiedene gewerkspezi fische Anwendungen und wichtige Innovationen. Die neuesten Akkugeräte, wie die TE 200022, DSH 60022 oder AG 6D22, waren sehr beliebt und zogen die Tests und Diskussionen weit über das geplante Ende der Veranstaltung hinaus. Insgesamt wurden bei dieser Veranstaltung mehr als 20 Stände, 500 Geräte, 100 Akkus, 700 Quadratmeter Fläche, 20 Tonnen Beton, 120 Bohrer, 400 Scheiben und viele andere Verbrauchsmaterialien eingesetzt, um ein unver gessliches Ereignis zu schaffen. Der erste Tag der Veranstaltung endete mit einer grossen Party. Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Städten hatten endlich wieder Gelegenheit, Zeit miteinander zu ver- bringen, und alte Freunde kamen wieder zusammen, um die bedeutenden Veränderungen in der Organisation zu feiern. Der nächste Tag war den datengesteuerten Dienstleistungen von Nuron gewidmet. In zwei Sitzungen erfuhren die Teil nehmenden, welche einzigartigen Möglichkeiten die neuesten techno logischen Entwicklungen bieten. Sie waren erstaunt über die Anzahl der neuen Funktionen und den Einfluss, den diese auf die Produktivität und die Leistung auf der Baustelle haben werden. Die Teilnehmenden verliessen den Ver an staltungsort mit einer ungebrochenen Vorfreude auf die bevorstehenden Veränderungen. Die Vorbestellungen begannen bereits wenige Tage nach der Vorstellung von Nuron. Die treuesten und vielverspre- chendsten Kunden wurden besucht, damit sie die Vorteile von Nuron als Erste erleben konnten. Von allen Messen waren die für die Kunden aus dem Mietsektor die grössten. Für die stärksten Kunden wurden viertägige Veranstaltungen abgehalten. In einigen Fällen wurden von den Kunden auch Gäste aus anderen Ländern, wie der Tschechischen Republik oder der Slowakei, eingeladen. Jede NuronShow endete mit einem Vortrag über die spe ziellen datengesteuerten Dienstleistungen, in dem den Entscheidungsträgern gezeigt wurde, was sie von der kommenden Revolution erwarten können. Um diese Treffen so umfassend wie möglich zu gestalten, wurden auch Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Handels- marketing, Kommuni kation und professionelle Dienst- leistungen eingeladen, um die Veranstaltungen mit Ratschlägen, Präsentationen und Begeisterung zu unter stützen. So überrascht es nicht, dass alle beteiligten Kunden ernst haftes Interesse b ekundeten, nicht nur an Nuron, sondern am gesamten Lösungsangebot, bestehend aus Nuron, Fleet und On!Track. SPOTLIGHT 28-29

P4 isst top … ... und das schon seit einem Jahr. Gemeinsam mit Seidl Catering und Hämmerle Kaffee befindet sich das Werk 4 in Thüringen seit Oktober 2021 auf der Reise zu einem vollwertigen Speisenangebot für die Mitarbei tenden. Lest hier, wie P4 isst top vom Whiteboard auf die Teller kam. W ir unterstützen mit unserem Speisenangebot die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, leisten einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz und tragen Verantwortung für die Gesellschaft. Das war einer der Leitsätze, mit denen das Projekt P4 isst top 2021 ins Leben gerufen und eine neue Ära des Essens im Werk 4 in Thüringen eingeläutet wurde. Das Thema Mitarbeitergesundheit hat einen hohen Stellenwert im Werk. Für das Projektteam von «P4 isst top» galt es daher zunächst, Folgendes zu erarbeiten: • Welches Ziel verfolgen wir und warum? • Was sind konkrete Aufgabenpakete? • Wen wollen wir erreichen? • Was wollen wir bieten, wie sieht unser Endergebnis aus? • Welche Themen wollen wir berücksichtigen? • Wie erfolgt die Kommunikation mit Mitarbeitenden, Partnerinnen und Partnern? Gemeinsam mit der Ernährungswissenschafterin Mag. Angelika Stöckler MPH hat das Team ein Verpflegungsleitbild für gesunden Genuss, Arbeits- und Kommunikationskultur erarbeitet, das die Basis für die Umsetzung des Konzepts bildet. Schnell ist klar, dass es dafür Partner braucht, welche die Neuausrichtung der Mitarbeiterverpflegung nicht nur verste- hen, sondern auch zu 100 Prozent mittragen. Das war der Startschuss für Ausschreibungen. Nach Work- shops, Diskussionen und Präsentationen hat das Werk mit Seidl Catering den richtigen Partner gefunden. Damit wurde ein grosser Meilenstein gesetzt. Nun ging es um die konkrete Ausarbeitung des Angebots. Wie kann die wichtigste Zielgruppe – die Mitarbeitenden – ins Boot geholt werden? Dafür wurde ein Genussteam gegründet, welches sich aus Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten B ereichen im Werk zusammensetzt. Alle zwei Wochen trifft sich dieses Gremium, um gemeinsam diverse Arbeitspakete innerhalb des Projektes zu erarbeiten und umzusetzen. Die Genussteam-Mitglieder sind auch Sprachrohr. Sie vertreten die Meinungen und Wünsche der Mitarbeitenden und tragen Informationen über das Projekt in die Teams zurück. Regionalität spielt nicht nur bei der Auswahl der Partner eine bedeutende Rolle. Es gehört zum Ziel Nachhaltigkeit im Ver pflegungsleitbild, welches lautet: «Gesundes, vitamin reiches, frisches Essen, Stärkung regionaler Wirtschafts- kreisläufe und heimischer Erzeuger, kurzer Transportwege, Fairness, Tier-, Umwelt- und Klimaschutz.» Das neue Angebot liest sich wie folgt: Hilti team • November 2022 SPOTLIGHT

Es geht bei diesem Projekt auch um Bewusstseins- bildung und Mitarbeiter- gesundheit und nicht nur um die Umsetzung eines Konzepts. Judith Sparr (Projektleiterin P4 isst top) HERZHAFTE VITALSNACKS / TÄGLICH 3 AUSGEWOGENE HAUPTGERICHTE MIT REGIONALEN PRODUKTEN Soulfood mit nahrhaften Zutaten Bowl mit knackigen Salaten und vitalstoffreichen Toppings Tagesgericht mit Fleisch oder Fisch aus biologischer Tierzucht / Take-away-Menüs in recycelbarer Verpackung «Too Good To Go» Menüs: Übriggebliebene Mahlzeiten werden zu einem vergünstigten Preis angeboten, um Abfall zu vermeiden. / Frisches Obst der Saison zur freien Entnahme / Kostenloses Angebot an ... Heissgetränken Wasser Infused Water mit frischen Kräutern, Obst und Gemüse der Saison Am 1. Oktober 2021 war der grosse Tag der Einführung gekommen. Wie wird das Angebot angenommen? Wie ist der erste Eindruck? Das Projektteam ist nach all den Monaten der Vorbereitung euphorisch, hat aber auch Bedenken. Werden die Preiserhöhungen akzeptiert? Zudem heisst Ernährungsumstellung auch, Gewohnheiten und Verhalten zu ändern. Dass das nicht einfach ist und auf Widerstände stossen kann, wissen wir alle. Zugegeben: Auf dem Weg gab und gibt es Stolpersteine. Der Blick über den Tellerrand und die Offenheit für Neues und Ungewohntes ist notwendig. Und das von allen Beteiligten. Jeden zweiten Dienstag erfolgt deshalb eine Abstimmung mit der Crew von Seidl vor Ort. Es geht dabei darum, das aktuelle Angebot zu hinterfragen und notwendige Adaptie- rungen frühzeitig vorzunehmen: • Bieten wir die richtigen Gerichte an? • Welche Ernährungstrends und -formen möchten wir zukünftig berücksichtigen? • Gibt es zusätzliche Möglichkeiten, um einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten und • Wie können wir die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber weiterhin gewährleisten oder auch ausweiten? Eine Idee ist beim Mittagessen entstanden. Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in informeller Atmosphäre ist den Mitarbeitenden sehr wichtig und wird als sehr wertvoll empfunden. Oftmals entstehen dabei die besten Gespräche und kreativsten Ideen. So kann bei uns der Lunch auch im «Family Style» eingenommen werden. Kolleginnen und Kollegen schöpfen die Mahlzeiten dabei direkt am bereits gedeckten Tisch für sich und andere. Wieder einmal zeigt sich: Ernährung ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Küchenteam freut sich über den Erfolg von P4 isst top. SPOTLIGHT 30-31

COMPLIANCE ELEARNING KAMPAGNE Ein Interview mit Mirko Haase, Chief Compliance Officer Gemäss unseres Code of Conduct verpflichten wir uns und unser Geschäfts umfeld zu höchsten Standards in der Geschäftsethik. Wir ha ben daher den Chief Compliance Officer, Mirko Haase, verantwortlich für das Compliance Management, um weitere Informationen zur ELearningKampagne gebeten, die derzeit weltweit läuft. Beginnen wir mit der offensicht- lichsten Frage: Warum machen wir diese Compliance-E-Learnings? Wir sind ständig bestrebt, unsere Compliance- Lern erfahrung zu opti mie ren, wobei die Relevanz der Themen für die Lernenden und die Lernmöglich- keiten im richtigen Moment im Vorder- grund stehen. Mirko Haase, Chief Compliance Officer Dieses Jahr kümmern wir uns um drei verschiedene Punkte: Wir schliessen die Einführung des ersten Teils der Verhaltenskodex Schulung 2021 ab, führen den zweiten Teil der Verhaltenskodex Schulung 2022 sowie weltweit eine AntiKorruptionsSchulungskampagne mit lokalisierten oder globalen Inhalten, je nach den lokalen Gegebenheiten, durch. Nicht alle Kolleginnen und Kollegen haben den ersten Teil der Verhal tenskodexSchulung im Jahr 2021 abgeschlossen, sodass viele Kolleginnen und Kollegen nun drei ComplianceSchulungen auf einmal absolvieren müssen. Ausserdem war gemäss unserer Richtlinie eine Umfrage zu Interesse n konflikten fällig. Daher könnte bei manchen aktuell der Eindruck entstehen, dass das Jahr 2022 eine Menge ComplianceInhalte enthält. Warum sind diese Schulungen notwendig? Unser überarbeiteter Verhaltenskodex besteht aus 14 Kapiteln. Unsere Kolleginnen und Kollegen werden in den Schulungen über die Bedeutung jedes Kapitel informiert und lernen die Relevanz des jeweiligen Kapitels für Hilti team • November 2022 INTERVIEW

CE - das uns dabei unterstützt, speziell erstellte Inhalte zum Verhaltenskodex und zur Bekämpfung von Belästigung an unsere Kolleginnen und Kollegen ohne Büroarbeitsplatz weiterzugeben, damit alle Hilti Mitarbeitenden an den Compliance-Aspekten unserer mitarbeiter- und leistungs- orientierten Kultur teilhaben können. Eine letzte Frage: Je nach Kurs scheinen die Inhalte allgemein zu sein und nicht immer einen Bezug zum Unternehmen zu haben – was sagst du dazu? Ausgezeichnete Frage. In der Tat haben wir verschiedene Arten von Lernformaten. Das Verhaltenskodex-Training infor- miert über den Kodex und schärft das Bewusstsein. Die zusätzlichen Schulungen, die in unserer FUSE Compliance Community angeboten werden, vertiefen die Themen und stellen die Verbindung zu unserem Tagesgeschäft her, wo immer dies technisch möglich ist. Die letzte Verbindung zur lokalen Gesetzgebung wird in unseren persönlichen Schulungen hergestellt, z. B. «Ein Tag im Büro ...» und unsere Compliance2Cash-Aktivität, bei der zwei oder mehr Teams in echten Live-Szenarien zu Themen aus dem gesamten Unternehmen gegeneinander antreten. Dazu gehören Steuern, Finanzen, HSE, Nachhaltigkeit, Recht und Compliance. Wir bieten beispielsweise auch vertiefende Schulungen für Kolleginnen und Kollegen an, die in Verbänden aktiv sind oder mit anderen Themen des fairen Wettbewerbs in Verbin- dung stehen. Letztere werden alle persönlich oder in einem hybriden Umfeld abgehalten und können deshalb sehr inter- aktiv gestaltet sowie vollständig mit realen Hilti Geschäfts- szenarien in Verbindung gebracht werden. Hier geht es zu den Compliance-Lerninhalten auf FUSE: unsere Organisation kennen. Neben diesem Lernaspekt müssen wir auch einen Wissenscheck durchführen, um die Erwartungen der Behörden an eine solche Schulung zu erfül- len. Darüber hinaus müssen wir die Anforderungen der globa- len Nachhaltigkeitsberichterstattung erfüllen, die uns nicht nach der Relevanz der Schulung für Mitarbeitende, sondern nach der Gesamtabdeckung über alle Mitarbeitenden hinweg beurteilen. Gibt es eine Möglichkeit, die Schulungseinheiten zu verkürzen? Wir haben uns auf fünf Minuten pro Kapitel beschränkt, was eine Lernzeit von 70 Minuten und eine Gesamtlernzeit von ca. 90 Minuten inklusive des erwähnten Wissenschecks ergibt. Mit diesem Zeitrahmen bewegen wir uns am unteren Ende der Verhaltenskodex-Schulungen im Branchendurchschnitt. Um unseren Kolleginnen und Kollegen die Durch führung zu erleich- tern, haben wir die Schulung in zwei Teile aufgeteilt. Einer wurde im Jahr 2021, der andere im Jahr 2022 mit jeweils ca. 40 Minuten Lernzeit ausgerollt. Die globale Anti-Korruptions-Kam- pagne ist nur zwölf Minuten lang. In den letzten fünf Jahren haben wir die Gesamtlernzeit für Compliance bereits um 54 Prozent reduziert, damit die Umsetzung der Schulungen einfa- cher wird. Wir bieten mehr als 62 Kurse in über 20 Sprachen an und arbeiten kontinuierlich daran, unsere Compliance-Lerner- fahrung zu optimieren, wobei die Relevanz der Themen für die Lernenden und die Lernmöglich keiten im richtigen Moment im Vordergrund stehen. Gibt es bei solchen globalen Kampagnen Probleme, mit denen ihr konfrontiert seid? Ja, bei so vielen Sprachversionen und all unseren Standorten weltweit, gibt es vom technischen Problem bis zum Anwen- de rfehler alles. Wir sind uns zum Beispiel bewusst, dass manche Mitarbeitende das Browserfenster des Kurses oben rechts auf der letzten Kursseite möglicherweise nicht schliessen. Das ist ein technisches Problem der Plattform, das wir aber leider nicht lösen können. Das zweithäufigste Problem ist, dass ein Thema nicht abgeschlossen ist. Die Kapitelkacheln zeigen dies dann als noch in Bearbeitung an. Verschiedene andere Probleme entstehen durch benutzerspezi- fische Browser konfigurationen wie Pop-up-Blocker. Wir haben eine Liste mit häufig gestellten Fragen für die aufge- tretenen Probleme erstellt und verlinken diese im Lernmodul. Zusätzliche Fragen beantworten wir direkt im Kommentarbe- reich des Online-Kurses. Wie sieht der Ausblick für Compliance-Schulungen aus? Wir erhalten sehr gute Rückmeldungen zu unseren Schulungs- inhalten. Wir werden die bestehenden Inhalte beibehalten und an weiteren gezielten Schulungen arbeiten. Trotzdem müssen wir alle Kolleginnen und Kollegen zu Themen der Korruptionsbekämpfung und des Wettbewerbsrechts schulen und ihnen unseren Verhaltenskodex näherbringen. Wir bleiben kreativ bei Auffrischungsschulungen und ermöglichen z. B. das Überspringen von Wissenstests, um die Lernzeit für diejenigen zu verkürzen, die bereits Erfahrung mit dem Thema haben. Ich danke auch dem Team der Personalabteilung, INTERVIEW 32-33

AUS DEM HILTI ARCHIV Hilti blickt auf mehr als 80 Jahre Firmen- geschichte zurück. Für jede Ausgabe der «team» suchen wir im Hilti Archiv nach Daten, Entwicklungen und Meilensteinen des Unternehmens. In dieser Ausgabe beleuchten wir die Hilti Foundation, die vor mehr als 25 Jahren gegründet wurde. 2007: Die Foundation beginnt mit der Unter stützung des damaligen SimónBolívar Jugend orchesters. Zu dieser Zeit wurde das Orchester von Gustavo Dudamel geleitet, der inzwischen weltweites Ansehen erlangt hat. Dies war die Geburtsstunde des Stiftungs schwerpunkts «Music for Social Change». 2012: Eine Ingenieurin von Hilti beginnt, Konstruktionen aus Bambus als einziges Bauelement zu testen. Im Jahr 2014 wird die Base Bahay Foundation, initiiert von der Hilti Foundation, auf den Philippinen gegründet, um die Cement Bamboo Frame Technology (CBFT) zu entwickeln. Bis 2018 werden Hunderte von Häusern mit CBFT gebaut und eine lokale Lieferkette für technischen Bambus entwickelt, die Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten des Landes schafft. 2014: Beginn der HäuserbauProjekte, die heute zu den internationalen EBBProjekten zählen. 2017: Die projektbezogene Zusammenarbeit zwischen der Hilti Foundation und Hand in Hand International beginnt mit einem Schulungs projekt im ländlichen Ostafrika, bei dem grundlegende unternehmerische 1996: Gründung der Hilti Foundation. Die Foundation unterstützt zunächst finanziell die Arbeit des Unterwasserarchäologen Franck Goddio. Goddios historische Entdeckungen der versunkenen Städte Herakleion und Canopus führen zu der Ausstellung «Ägyptens versunkene Schätze», die um die Welt tourt und von Millionen Menschen gesehen wird. Diese Erfolge tragen auch zur Gründung des Oxford Centre for Maritime Archaeology bei, das 2003 gemeinsam vom Europäischen Institut für Unterwasserarchäologie, der Hilti Foundation und der Universität Oxford gegründet wird. 2007: Vereinbarung über gemeinsames Engagement. Die Akti vitäten der Foundation werden offiziell sowohl vom Martin Hilti Family Trust als auch von der Hilti Gruppe finanziert. Fähigkeiten, finanzielle Kenntnisse und Methoden der Viehzucht vermittelt werden. Der Schwerpunkt liegt auch auf der Stärkung der Entscheidungsfähigkeit von Frauen im Alltag und auf klimafreundlichen Verhaltensweisen. 2020: Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Hilti Gruppe beginnt die Hilti Foundation eine noch engere Zusammen arbeit mit der Gruppe, mit dem Ziel, soziale Wirkung in grösserem Umfang zu erzielen. Von den drei Nachhaltigkeits säulen der Hilti Gruppe, Umwelt, Mensch und Gesellschaft, ist die Foundation ein starker Partner in der Säule Gesellschaft und arbeitet Hand in Hand mit der Gruppe an einer Reihe von sozialen Projekten. Dazu gehört auch die Ausweitung des EBBKonzepts. Impressum «team» ist die Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Hilti Gruppe. Aussagen müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion oder der Konzernleitung decken. Beiträge gelten nur dann als offizielle Äusserung der Konzern leitung, wenn sie ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind. Für die Auswahl und das Schreiben der Beiträge ist die Redaktion verantwortlich. Durch die Übersetzung können sich Sinnver schiebungen ergeben. Gültig ist die Originalfassung der Texte. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermassen für beide Geschlechter. Hilti ist ein eingetragenes Warenzeichen der Hilti Aktiengesellschaft, Schaan, Fürstentum Liechtenstein. Herausgeberin: Hilti Aktiengesellschaft Global Corporate Communications Feldkircherstrasse 100 9494 Schaan Liechtenstein EMail: media@hilti.com Chefredaktion: Sabrina Feliu Creative Direction: Benno Erhardt Gestaltung: heureka GmbH, DE45134 Essen Redaktion (Text, Video und Bilder): loveleen.arora@hilti.com sabrina.feliu@hilti.com lukas.gruber@hilti.com jana.heiss@hilti.com fritz.hanselmann@hilti.com svenja.kopp@hilti.com kim.koula@hilti.com chris.larson@hilti.com lenasophia.nachbaur@hilti.com judith.sparr@hilti.com daniel.phillips@hilti.com kristina.rancic@hilti.com felix.reichstein@hilti.com solene.esnoux@hilti.com dariusz.bogacz@hilti.com